Mit dem Projekt "Ausbildungs-Patenschaft" möchte der RC Bruck/Mur drei Schüler/innen bzw. Student/innen der Region Bruck/Mur in ihrer beruflichen Ausbildung unterstützen.
Zum einen geht es hierbei um zwei Geschwister (Tochter & Sohn), deren Vater seit Anfang Mai 2018 in Paraguay als vermisst gemeldet ist. Bis dato gibt es von ihm kein Lebenszeichen. Die Mutter bezieht ein geringes Einkommen.
Die betroffene Schülerin war bereits 2012/13 über unseren Club im Rahmen des Rotary Jugendaustausches in Neuseeland. Das Jahr darauf schloss sie die Matura ab befindet sich derzeit im Rahmen ihrer Ausbildung beim Abschluss des Bachelorstudiums "Kunststofftechnik" an der Montanuniversität Leoben. In weiterer Folge möchte sie noch das Masterstudium anhängen und auch erfolgreich abschließen. Neben dem Studium besucht sie die Musikschule in Kapfenberg und ist Mitglied im Kapfenberger Symphonieorchester. Sie ist Gründungsmitglied des RAC Kapfenberg sm@rt, der im Juni 2016 gechartert wurde (Patenclub RC Bruck/Mur). Mit Anfang Juli 2018 hat sie außerdem das Präsidenten-Amt des RAC übernommen. Sie ist seit Bestehen des RAC ein äußerst aktives Mitglied.
Ihr Bruder hat heuer im Juni die Matura erfolgreich absolviert. Neben der Schule hat er Bratschen- und Gesangsunterricht an der Kapfenberger Musikschule erhalten, er spielt ebenfalls im Kapfenberger Symphonieorchester. Seit September 2018 wohnt er in Wien, wo er das Kolleg für Kindergartenpädagogik besucht, parallel dazu möchte er auch (ausbildungsbezogen) in einem Wiener Kindergarten arbeiten. Nach dem Abschluss der 3-jährigen berufsbegleitenden Ausbildung hat er vor, noch ein Pädagogikstudium anzuhängen. Sofern es sich zeitlich arrangieren lässt, möchte er sowohl weiterhin im Kapfenberger Symphonieorchester als auch in einem Wiener Orchester spielen. Er begleitet und unterstützt seine Schwester tatkräftig bei div. rotar. Events, er plant auch im kommenden Jahr einem RAC in Wien beizutreten.
Gemeinsam haben die beiden Geschwister am heurigen Kids-Camp mitgearbeitet. Trotz des Bewusstseins, dass ihr Vater als vermisst gemeldet ist, haben beide sehr klare Berufsvorstellungen. Obwohl dzt. auf Grund der aktuellen Situation kaum finanzielle Mittel vorhanden sind, sind beide im sozialen Bereich sehr aktiv tätig.
Zum anderen geht es um eine Schüler, der seit September 2016 wieder die HTL Kapfenberg, Höhere Abteilung für Elektrotechnik, besucht. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen 2.Jahrgang hat er sich im Herbst 2010 entschlossen, eine Lehre zum Betriebselektriker zu absolvieren. Nach Abschluss der Lehre im Mai 2014 hat er seinen Zivildienst absolviert, danach kamen zwei Jahre Tätigkeit in der Industrie (Bereich Anlagenbau). In Absprache mit seinem Arbeitgeber hat er sich im September 2016 wieder an der HTL Kapfenberg angemeldet, um in weiterer Folge die fehlenden drei Schuljahre, mit dem Ziel der Reife- und Diplomprüfung im Haupttermin 2018/19, nachzuholen. Die Voraussetzung des Einstiegs in den 3.Jahrgang war bereits gegeben, welchen er dann auch mit "gutem Erfolg" (Notenschnitt 1,8) absolviert hat.
Für eine finanzielle Unterstützung für seine Ausbildung wurde ihm geraten, um ein "Facharbeiterstipendium" anzusuchen. Als Voraussetzung für ein Facharbeiterstipendium werden mind. vier Jahre Erwerbstätigkeit in den letzten 15 Jahren gefordert, die er ohne Weiteres nachweisen kann. Ihm wurde erst nachträglich vom AMS mitgeteilt, dass nur Ausbildungen entsprechend dem Facharbeiterstipendium gefördert werden, die im Zeitraum 1.1.2017 bis 31.12.2018 begonnen wurden/werden.
Mit September 2017 ist in seine Klasse in der Abteilung Elektrotechnik ein weiterer Schüler nach mehreren Jahren Berufsausbildung bzw. -erfahrung wieder eingetreten. Dieser Schüler hat im Schuljahr 2010/11 den 3.Jahrgang Elektrotechnik positiv absolviert und hat dann ebenfalls für eine Lehre in die Industrie gewechselt. Der zweite Schüler erhält dieses Facharbeiterstipendium, da sein Wiedereintritt in die schulische Ausbildung nach dem 1.1.2017 erfolgte. Somit haben wir hier in ein und der selben Klasse zwei vergleichbare Fälle, bei denen der eine ein Facharbeiterstipendium (mtl. rd. 300,-- Euro) bekommt (Schulwiedereintritt 9/2017) und der andere (Schulwiedereintritt 9/2016) nicht (lt. AMS).
Somit hat sich der betroffene Schüler rd. vier Monate zu früh für eine Weiterbildung entschieden. Er erwirtschaftet dzt. seinen Unterhalt nur durch eine geringfügige Beschäftigung in der schulischen Freizeit. Er besitzt ebenfalls ein sehr hohes soziales Engagement, er unterstützt seine Mitschüler, wo immer er kann und ist ein potentieller Aufnahmekandidat für den RAC.
